Description
Der griechisch französische Architekt Yannis Tsiomis untersucht in dem reich illustrierten Buch über Athen und seine Hauptstadtgeschichte die Beziehung zwischen der „europäischen Kunstangelegenheit“, die Athens Geburt laut dem deutschen Architekten Leo von Klenze war, und der politischen und ideologischen Herausforderung von Griechenland im frühen 19. Jahrhundert. Es wird deutlich, dass die Antike in Athen ein Janusgesicht erhielt: ein historistisches Argument, das eine trügerische und zugleich notwendige Kontinuität sicherstellte, aber auch eine echte Legitimation der Moderne.
Über seine touristische und mythische Bedeutung hinaus ist Athen heute die bevölkerungsreichste und flächengrößte Stadt Griechenlands und dennoch in aller Öffentlichkeit ziemlich unbekannt.
1833 als Hauptstadt des neuen hellenistischen Königreichs gegründet, setzten Griechenlands Schutzmächte Frankreich, England und Russland Otto I. aus dem bayrischen Hause Wittelsbach als Monarchen ein. Erst 1974 wurde die Monarchie durch ein Referendum beendet.
Unter der bayerischen Herrschaft musste Griechenland sich zu einem „modernen“ Staat entwickeln und dafür mit der osmanischen Welt brechen. Die städtebauliche und architektonische Aufgabe in Athen fiel französischen und deutschen Ingenieuren und Architekten zu, die Athens Stadtgrundriss anlegten.